Go Up
Die Serie „Playground“ entstand als mein Sohn zwei Jahre alt war. Ein Alter, in dem Eltern oft mit ihren Kindern auf Spielplätzen rumhängen. Doch an einem regnerischen Tag klecksten wir gemeinsam eine sehr große Wand mit bunter Farbe voll. Als er später schlief, bearbeitete ich unser gemeinsames Werk. Ich skizzierte seine Silhouette vor diesem farbgewaltigen Hintergrund. „So muss Oskars Welt aussehen. Bunt und groß und intensiv.“ dachte ich. Mein Sohn ist Autist. Um mich in seine Wahrnehmung hineinzuarbeiten, nahm ich zusätzlich zur Acrylfarbe noch Grafittispray und Pastellkreiden. Die Farben, Konturen und Übergänge mussten bunter, leuchtender, extremer werden. Doch es reichte nicht. Ich leuchtete die Bilder mit Schwarzlicht aus und betrachtete sie durch eine 3D-Brille. Hierdurch entsteht eine Tiefe im Bild, die mit Fotografie nicht einzufangen ist. Nun musste ich ein Werk erschaffen haben, das seiner Wahrnehmung im Ansatz gerecht wird.
Die Begegnung mit meinem Sohn und die Tatsache die Mutter eines besonderen Kindes zu sein, hat wohl den größten Einfluss auf meine Ansichten, meine innere Haltung, mein Wesen, meinen Zugang zu anderen Menschen, mein Leben. Und nicht zuletzt auch auf meine Arbeit als Künstlerin.